Wandern in Forbachs Süden I - Hundsbach, Schurmsee, Erbersbronn

Wanderungen

Rundwanderung von Hundsbach zum eiszeitlichen Schurmsee. Rückweg über Erbersbronn.

  • Typ Wanderungen
  • Schwierigkeit mittel
  • Dauer 6:15 h
  • Länge 15,8 km
  • Aufstieg 588 m
  • Abstieg 589 m
  • Niedrigster Punkt 530 m
  • Höchster Punkt 955 m

Beschreibung

Forbach ist mit seinen 132 km² eine der flächengrössten Gemeinden von Baden-Württemberg. Im Süden, also dem „Schwäbischen“ zu, wird das Gemeindegebiet abgeschlossen mit einem in west-östlicher Richtung verlaufenden, 10km langen Höhenzug, der mit seinem Kamm über Philippenkopf, Langengrunde und Langeck knapp an die 1000m Meereshöhe heranreicht. Im Norden und im Süden wird das Gebiet von Bächen eingerahmt. Im Norden sind dies auf 7,5 km Länge die Biberach (vom Biberkessel, 991m, bis Hundsbach, 630m), auf 6,5 km Länge die Raumünzach (von Hundsbach, 630m bis Raumünzach, 400m). Im Süden entspringt der Welzbach nahe dem westlichsten Zipfel Forbachs, dem Balzgänger, auf 940m und vereinigt sich nach steilen 2,5 km bei Hinterlangenbach (665) mit dem vom Seibelseckle herabkommenden Kesselbach; beide Bäche bilden den Rahmen für das „Zwieseleck.“ Von Hinterlangenbach, der am weitesten westlich gelagerten württembergischen Ansiedlung, geht’s nun als Langenbach 6 km weit bis Zwickgabel (550m), zur Mündung in die vom Wildsee kommende Schönmünz, die schließlich nach 5 km bei Schönmünzach (450m) in die Murg mündet. Der Höhenzug ist ein überaus einsames Gebiet, stundenlang trifft man hier keine Menschenseele. Einkehrmöglichkeiten gibt es sowieso nicht. Und herrliche Wälder überall, auf der Südseite häufig mit Kiefern (diese lieben es warm!). Seit kurzem ist das gesamte Gebiet murgschifferschaftlicher Wald.

Es führen Wanderwege des neuen Naturparkwegenetzes durch das Gebiet, mit zuverlässiger Ausschilderung. Dabei hangelt man sich sozusagen von Wegweiser zu Wegweiser, immer das oberste Ziel einer Richtung bezeichnet Standortnamen und Entfernung des nächsten Wegweisers. Dazwischen folgt man den Markierungen – stets in Rautenform, deren Farbe ist auf den beiderseitigen Wegweisern angegeben.

Anfang beim Wegweiser „Schneidersplatz Nord“, 530m, ca. 0,2 km vom Hundsbacher Liftstübl entfernt (dort Parkmöglichkeit). Immer der blauen Raute folgend am nahen Wegweiser „Schneidersplatz Süd“ vorbei, dann kerniger Aufstieg zur Schurmseehöhe. Dabei meist naturbelassene Wege und Pfade, Aussichten auf Hundsbach, Hundseck, Hornisgrinde. Auf dem letzten halben Kilometer, in zunehmend herber wirkender Landschaft, schönes   Bundsandstein-Blockwerk. Wo der Pfad flacher wird – wir nähern uns der Schurmseehöhe – beginnt die oberste Schicht des Mittleren Bundsandsteines, das „Hauptkonglomerat“, gut kenntlich an den eingelagerten, vom Wasser rund geschliffenen weißen Quarz-Eiern. Diese besonders widerstandsfähige Schicht ist mit ursächlich für die flachen Höhen im Nordschwarzwald mit ihren Mooren. Von der freien Hochfläche aus ungehinderter Blick auf das Spiel der Wolken, weit im Westen grüßt die Hornisgrinde, dann sind wir am Wegweiser „Schurmseehöhe“, 950m. Nahe bei, an zwei markierten Stellen, Blick steil hinab zum Schurmsee und ins Murgtal. Nun streben wir über einen sonnigen Südhang (Kiefern) am Rand des Schurmseekars dem 150 Höhenmeter tiefer liegenden Schurmsee zu, den wir vorbei an den Wegweisern „Schurm“, 860m, „Schurmsee-Abzweig“, 780m, und „Schurmsee“, 800m, erreichen. Der Schurmsee weist nicht die heitere Freundlichkeit auf, wie sie dem Herrenwieser See eigen ist, sondern wirkt eher düster-abweisend: der Eindruck ist aber seit dem Auslichten des Waldes ringsum etwas abgemildert. Der See kann auf einem gutem Weg umrundet werden, Weglänge 1,2 km.

Nun geht’s erst zurück bis zum Wegweiser „Schurm“, an den zweiten großen Aufstieg in Richtung Erbersbronn-Hugenloch, ab „Schurm“ bis zum Ende der Tour der gelben Raute nach.   Ab dem höchsten Punkt (900m) folgt, in totaler, beklemmender Einsamkeit jenseits der abstieg durch dunkle Fichtenwälder ins Hirschlachkar (820m), und nach kurzer Querung an einer Moräne vorbei weiter abwärts bis 710m, dann auf Forststraßen am Platz der ehemaligen Rohrgrundhütte vorbei in das Wiesental Hugenloch (Wegweiser Erbersbronn-Hugenloch 540m). Kurz darauf sehen wir das bereits nahe Tal der Raumünzach, wo der Premium-Wanderweg „Murgleiter“ den Bach quert. Wir erreichen die Raumünzach beim Wegweiser „Erbersbronn-Brücke“, 533m, in der Nähe des Campingplatzes Schindelbronn. Ab hier, immer in der Nähe der Raumünzach, leicht ansteigend 3,5 km zurück zum Ausgangspunkt „Schneidersplatz-Nord“, 630m.

Gesamt-Kilometer 13,6, gesamt 520   Höhenmeter Anstieg, totale Einsamkeit. Viele naturbelassene Wege und Pfade, teils steinig. Keine Einkehrmöglichkeit auf der Tour, aber im Anschluss in Hundsbach: Biberkessel, Feiner Schnabel oder Forelle.

Den Forbacher Ortsteil Hundsbach erreicht man von der Schwarzwaldhochstraße (B500) ab Hundseck über die L80b. Aus dem Murgtal fährt man über die B462 bis Raumünzach, biegt dort auf die L83 Richtung Schwarzenbach-Talsperre und an der unteren Fallbrücke auf die L80b nach Erbersbronn und Hundsbach.

Kostenlose Parkplätze stehen am Festplatz zur Verfügung.

Von Forbach fährt die KVV-Linie 246 bis zur Haltestelle Skihang.

Wanderkarte Murgtal